NORMALVERHALTEN - VERHALTENSSTÖRUNGEN

Normalverhalten vs. Verhaltensstörungen beim Hund

Dozentin: DR. DORIT FEDDERSEN-PETERSEN

Dorit Feddersen-Petersen ist Ethologin und Fachtierärztin für Verhaltenskunde und Tierschutz. Sie war über viele Jahre als Dozentin am Institut für Haustierkunde sowie am Zoologischen Institut der Universität Kiel tätig und hat dort die AG "Vergleichende Verhaltensforschung" gegründet und geleitet. Weiter leitete sie den Haustiergarten, in dem Wölfe, Goldschakale, Koyoten, Dingos und Haushunde verschiedener Rassezugehörigkeit lebten. Sie ist Autorin einer Reihe von Büchern zum Verhalten von Hunden. Ihr Buch “Hundepsychologie” gilt als Standardwerk zur Verhaltensforschung von Wölfen und Haushunden mit  vielen neuen Erkenntnissen und verhaltenskundlichen Beobachtungen.

Beschreibung des Inhalts: Theorie-Tages-Seminar

Der Nachweis psychischer Veränderungen wird gerade bei hoch entwickelten Säugetieren, wie beispielsweise den Hunden, auch dadurch erschwert, dass Tiere individuell genauso unterschiedlich auf Belastungen reagieren wie Menschen: Während das eine Individuum möglicherweise verstärkt ängstlich oder unsicher wird, reagiert ein anderes mit zunehmender Aggression oder auch Teilnahmslosigkeit. Zur Beurteilung eines psychologischen Zustandes eines Tieres muss also nicht nur dessen Gesamtverhalten herangezogen werden, vielmehr sollten auch eine möglichst gute Kenntnisse seines vorherigen Verhaltens / seiner Verhaltensentwicklung vorliegen.

Verhaltensprobleme entstehen zumeist dann, wenn die Umweltanforderungen die Fähigkeiten eines Individuums zu einer sinnvollen Interaktion unmöglich machen, also sein Anpassungsvermögen überfordern. Vor allem Instabilität und Unvorhersagbarkeit seiner Umwelt – und besonders seines Halters – sind für einen Hund extrem belastend und stressvoll.

In der Biologie beschreibt Stress jeglichen Zustand, der von einem Ruhezustand abweicht. Eine Stressreaktion ist zunächst einmal einfach die Erstellung einer körperlichen und mentalen Bereitschaft, auf eine Herausforderung reagieren zu können. Das kann eine positive oder negative Herausforderung sein: Stress entsteht während der Beutejagd und Nahrungsaufnahme ebenso wie beim Spiel, bei der Fortpflanzung, oder während einer Auseinandersetzung. Stress ist also nicht grundsätzlich schlecht – im Gegenteil. Wie fast immer, ist das Maß entscheidend. Die Empfindung von Stress findet vor allem auf einer subjektiven, emotionalen Ebene statt und es ist daher aus menschlicher Sicht zuweilen schwierig einzuschätzen, welche Situation für ein Tier in belastender Weise stressvoll ist und welche nicht.

Innerhalb seines individuellen Anpassungsvermögens gibt es für jeden Hund einen optimalen ‚Wohlfühlbereich‘. Der eine Hund fühlt sich am wohlsten, wenn er ständig beschäftigt ist, neue Hunde und Menschen trifft – wenn er also viel positiven Stress erfährt. Ein anderer Hund will vielleicht auch beschäftigt werden, aber vorzugsweise mit einer festen, gleichbleibenden Aufgabe. Wieder ein anderer Hund fühlt sich vor allem dann wohl, wenn er viel Ruhe hat.

Wie weit und für wie lange ein Hund sich außerhalb dieses Bereiches befinden kann, ohne ernsthafte Probleme zu entwickelt, ist unterschiedlich und beschreibt eben sein Anpassungsvermögen. Es ist daher wichtig, den Bereich des optimalen Wohlbefindens eines Hundes zu kennen und ihm die dafür erforderlichen Umweltbedingungen zur Verfügung zu stellen, denn Problemverhalten oder Verhaltensstörungen eines Hundes zeigen also vor allem eines an, die dauerhafte Überschreitung seines individuellen Anpassungsvermögens.

  

Zielgruppe: ANERKNNUNG TÄK

Hauptzielgruppe sind Hundetrainer und Verhaltensberater. Willkommen sind aber auch andere Berufsgruppen und interessierte Hundehalter, die sich intensiver mit der Thematik beschäftigen möchten. Grundkenntnisse sind von Vorteil. Das Seminar ist von der Tierärztekammer Niedersachsen und Schleswig-Holstein als Fortbildungsveranstaltung für zertifizierte HundetrainerInnen mit 5,5 Stunden anerkannt. Hinweis: Die offiziellen Anerkennungen liegen inzwischen von beiden Tierärztekammern vor.

 

Allgemeine Hinweise: Teilnahme bitte ohne Hund !

Die TN-zahl ist auf 25-30 Personen begrenzt. Die Teilnehmer werden gebeten, zu dieser Veranstaltung möglichst ohne Hund zu kommen.

 

Veranstaltungsort: Änderung = Veranstaltungsort ist Bielefeld !
Hof Steffen, Dingerdisser Str. 13, 33699 Bielefeld.  Der Hof ist gut von der A2 erreichbar. Parkplätze sind auf dem Hofgelände in unmittelbarer Nähe des Seminarraumes ausreichend vorhanden.

 

Termin: 20. Oktober 2019

Sonntag
 

Uhrzeit: 10:00 Uhr – 17:00 Uhr

Inkl. kleiner Pausen und einer Mittagspause von ca. 1 Std.

 

Teilnahmegebühr: Gebühr inkl. 19% USt
135,- EUR (inkl. Getränkepauschale) - Frühbucher bis Ende 2018

145,- EUR (inkl. Getränkepauschale)

 

Verpflegung: Getränkepauschale

Die Getränkepauschale beinhaltet als Erfrischungsgetränk Wasser und in den kleinen Pausen Kaffee/Tee mit Gebäck. Weiteres ist als Selbstversorger bzw. Selbstzahler zu leisten.

 

Anmeldung: AUSGEBUCHT !

Feddersen-Seminar-Verhaltensstörung

Weitere Veranstaltungen mit Dorit Feddersen-Petersen:

Vortrag: Vom Behaviorismus zum Problemlöseverhalten bei Wild- und Haushunden -> HIER

Aktuelle Buchtipps:

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